Geburtskönigin – Warum wir Geburt wieder feiern sollten!

Unser Körper ist ein wahres Wunder. Ein Meisterwerk der Natur. Als Frauen tragen wir eine unermessliche Kraft in uns – die Fähigkeit, neues Leben in die Welt zu bringen. Und doch wird genau dieses Wunder, diese unglaubliche Fähigkeit, so oft als Selbstverständlichkeit betrachtet. Geburt ist ein tiefgreifendes, kraftvolles Ereignis, das nicht nur ein Kind auf die Welt bringt, sondern auch die Frau in eine neue Rolle wachsen lässt.

Doch warum feiern wir Geburt nicht mehr? Warum wird sie im Vergleich zu anderen Ereignissen, die wir im Leben zelebrieren, so oft in den Hintergrund gedrängt?

Der weibliche Körper – Ein Meisterwerk der Natur

Manchmal halte ich inne und lasse es wirklich auf mich wirken: In uns wächst ein kleines Lebewesen heran. Einfach so.

Ohne, dass wir darüber nachdenken oder bewusst etwas dafür tun, erschafft unser Körper ein komplettes neues Leben. Organe bilden sich, Haut entsteht, ein kleines Herz beginnt zu schlagen, Finger und Zehen wachsen, das Gehirn entwickelt sich – einfach so. Und das, während wir schlafen, arbeiten, essen, lachen.

Unser Körper kennt den Weg. Er steuert dieses Wunder mit einer Perfektion, die uns demütig staunen lassen sollte. Die Natur hat es so eingerichtet, dass wir nichts tun müssen – und doch geschieht es.

Und dann, nach zehn Monaten, bringt unser Körper dieses Kind auf die Welt. Geburt ist kein Zufall. Sie ist kein medizinischer Notfall. Sie ist ein natürlicher, uralter Prozess, der in unseren Zellen gespeichert ist. Unser Körper öffnet sich, arbeitet mit gewaltigen, urweiblichen Kräften, um dieses Kind zu empfangen. Jede Wehe, jede Welle ist darauf ausgerichtet, das Baby sanft auf die Welt zu bringen.

Und doch wird dieser Moment so oft als eine Hürde gesehen, als eine Last, die man irgendwie „überstehen“ muss. Dabei ist es das Gegenteil: Geburt ist eine der größten Kräfte, die es gibt. Eine Kraft, die in jeder Frau schlummert. Eine Kraft, die uns mit all den Frauen verbindet, die vor uns geboren haben, und mit all denen, die noch nach uns gebären werden.

Wir sind Teil von etwas Größerem. Und wir sind Geburtsköniginnen.

Warum feiern wir Geburt nicht mehr?

Was mich immer wieder fasziniert: Wir feiern runde Geburtstage mit riesigen Partys, als wären sie das bedeutendste Ereignis in unserem Leben. Der 30., der 50., der 60. Geburtstag – es wird groß geplant, monatelang vorbereitet, eine riesige Feier ausgerichtet.

Doch der allererste Geburtstag, die Geburt selbst, bleibt oft im Schatten.

Dabei ist es genau dieser Moment, der unser Leben erst möglich gemacht hat. Es ist der erste Atemzug, das erste Licht, das erste Willkommen auf dieser Welt.

Es ist nicht nur ein Geburtstag für das Baby. Es ist auch der Geburtstag der Mutter – die in diesem Moment nicht nur ihr Kind, sondern auch sich selbst neu geboren hat. Es ist der Moment, in dem eine Familie entsteht.

Warum also verstecken wir die Geburt hinter verschlossenen Türen? Warum tun wir so, als sei sie nur ein Übergang, ein notwendiges Übel? Warum würdigen wir sie nicht als das kraftvolle, transformative Erlebnis, das sie ist?

Lasst uns Geburt wieder feiern!

Ich wünsche mir, dass wir Geburt wieder als das zelebrieren, was sie ist:

Ein Fest des Lebens.

Ein Neubeginn.

Ein Wunder.

Lasst uns die Geburt ehren. Lasst uns Frauen feiern, die ihre Kinder auf die Welt bringen – mit all ihrer Hingabe, ihrer Stärke, ihrem Vertrauen.

Lasst uns Rituale schaffen, um diesen Moment zu würdigen. Eine kleine Zeremonie nach der Geburt, eine liebevolle Feier, eine bewusste Achtsamkeit für diesen heiligen Übergang. Lasst uns Geburt nicht als etwas Schmerzhaftes, Beängstigendes oder Belastendes sehen, sondern als das, was sie wirklich ist: Eine Erfahrung, die uns wachsen lässt. Die uns Kraft gibt. Die uns zeigt, wie unglaublich stark wir sind.

Was können wir tun, um Geburt mehr zu zelebrieren?

Es gibt so viele Wege, um Geburt wieder in den Mittelpunkt zu rücken:

  • Eine bewusste Vorbereitung auf die Geburt – Statt sich nur auf mögliche Risiken zu konzentrieren, sollten wir Geburt wieder als das sehen, was sie ist: Eine natürliche, kraftvolle Erfahrung. Hypnobirthing, Meditation und Atemtechniken können uns helfen, uns mit unserer inneren Geburtskönigin zu verbinden.

  • Ein Geburtsfest nach der Geburt – Warum nicht eine kleine Feier organisieren, um das Baby und die Geburt zu ehren? Ein gemeinsames Essen, eine Willkommenszeremonie, ein Ritual mit Kerzen oder Geschenken für die Mama – all das kann dazu beitragen, die Geburt zu würdigen.

  • Eine Geburtsgeschichte aufschreiben oder erzählen – Jede Geburt ist einzigartig. Sie verdient es, erzählt und erinnert zu werden. Vielleicht in einem Tagebuch, vielleicht in einem Blog, vielleicht einfach als Erzählung für das eigene Kind, wenn es größer ist.

  • Ein Geschenk für die Gebärende – In vielen Kulturen gibt es Rituale, um die frischgebackene Mama zu ehren. Ein „Mother Blessing“ statt einer klassischen Babyparty, eine Massage, ein schönes Schmuckstück – all das kann helfen, die Geburt als das zu würdigen, was sie ist: Eine Leistung. Ein Wunder.

  • Dankbarkeit für unseren Körper – Statt nach der Geburt sofort auf die „Rückbildung“ und „Wieder-in-Form-kommen“ zu achten, sollten wir unseren Körper erstmal feiern. Er hat ein Kind geboren. Er verdient Liebe, Anerkennung und Dankbarkeit.

Lasst uns die Geburt revolutionieren!

Es ist an der Zeit, dass Geburt nicht länger ein Ereignis ist, das hinter Krankenhausmauern versteckt wird.

Es ist an der Zeit, dass Geburt nicht länger als etwas gesehen wird, das man einfach „übersteht“.

Es ist an der Zeit, dass wir unsere Geburten wieder feiern – als den allerersten Geburtstag, den wir auf dieser Welt erleben.

Als den Moment, in dem aus Frauen Mütter werden.

Als den Moment, in dem Leben beginnt.

Lasst uns Geburt wieder zu dem machen, was sie ist: Ein heiliges, kraftvolles, wunderschönes Ereignis.

Denn wir sind Geburtsköniginnen. Und wir haben es verdient, gefeiert zu werden.

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