Hypnobirthing: Wie es meine zweite Geburt transformiert hat
Jede Geburt ist einzigartig – das durfte ich durch meine beiden Kinder selbst erleben. Während meine erste Geburt noch ganz anders verlief, war die zweite ein völlig neues, kraftvolles Erlebnis: selbstbestimmt, intuitiv und voller Vertrauen in mich, meinen Körper und mein Baby. Dieses Mal wusste ich, was mein Körper kann, und ich konnte mich voller Hingabe auf den Geburtsprozess einlassen. Ein entscheidender Schlüssel dafür war Hypnobirthing.
Der Unterschied zwischen meinen beiden Geburten
Als meine Tochter vor etwas mehr als zwei Jahren zur Welt kam, fehlte mir noch viel von dem Wissen, das ich heute habe. Ich ließ mich von äußeren Umständen stärker beeinflussen und konnte mich nicht so tief auf den Geburtsprozess einlassen. Ich habe einfach den Akt der Geburt in die Hände meiner Hebamme gelegt und mich somit meinem Körper widersetzt. Ich habe die Signale meines Körpers gekonnt ignoriert und einfach nur den Anweisungen der Hebamme gefolgt ohne selbst mal richtig hinzufühlen, ob es sich für mich stimmig anfühlt. Die Geburt meines Sohnes hingegen war eine völlig andere Erfahrung. Ich war im tiefen Vertrauen, konnte loslassen und mich gemeinsam mit meinem Baby als Team auf die Geburt einlassen.
Hypnobirthing als Wegbereiter für eine selbstbestimmte Geburt
In meiner zweiten Schwangerschaft habe ich mich intensiv mit Hypnobirthing beschäftigt und einen Kurs besucht. Das war ein echter Wendepunkt für mich. Ich habe gelernt, wie kraftvoll Atemtechniken, Visualisierungen und Entspannungsübungen sind – nicht nur unter der Geburt, sondern schon in der Schwangerschaft. Durch diese Techniken konnte ich bereits während der Schwangerschaft in einen tiefen Zustand der Entspannung finden. Ich wusste, wie ich meinen Körper bewusst entspanne, meine Atmung lenke und im Vertrauen bleibe. Das half mir enorm, während der Geburt in meiner Kraft zu bleiben.
Entspannung trotz äußerem Trubel – Geburt im Klinikum
Mein Sohn kam in einer Geburtsklinik zur Welt. Viele denken, eine entspannte, selbstbestimmte Geburt sei nur in einem Geburtshaus oder zu Hause möglich. Doch ich durfte erfahren, dass auch im Klinikum ein intuitiver, fließender Geburtsprozess möglich ist. Wir hatten vorweg einige Vorkehrungen getroffen und uns mit dem Team gut abgesprochen. Dank der Hypnobirthing-Techniken konnte ich trotz des Trubels um mich herum in einem tiefen Entspannungszustand bleiben. Ich war ganz bei mir, konnte die Wellen der Geburt annehmen und mit ihnen arbeiten, anstatt gegen sie zu kämpfen. Ich durfte loslassen. Wow! Mein Baby und ich waren ein perfektes Team. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie sehr es darauf ankommt, mit welcher inneren Einstellung man in die Geburt geht.
Mindset & Vorbereitung: Die Geburt beginnt nicht erst im Kreißsaal
Für mich steht fest: Eine Geburt beginnt nicht erst mit den ersten Wellen, sondern mit der mentalen Vorbereitung in der Schwangerschaft. Wie wir über Geburt denken, welche Ängste oder Erwartungen wir haben – all das beeinflusst unser Geburtserlebnis. Hypnobirthing hat mir geholfen, mit einer offenen, vertrauensvollen Haltung in die Geburt zu gehen. Ich habe nicht versucht, die Kontrolle zu behalten, sondern mich dem natürlichen Prozess hingegeben. Das hat den Unterschied gemacht.
Eine Geburt im Vertrauen – und ein wunderschöner Start ins Leben
Nach der Geburt meines Sohnes konnten wir ambulant nach Hause gehen, weil es uns so gut ging. Wir waren erfüllt von Glück und Dankbarkeit. Diese Geburt hat mir einmal mehr gezeigt, dass unser Körper weiß, was zu tun ist – wenn wir ihm vertrauen und uns erlauben, loszulassen. Mein Wunsch ist es, dieses Wissen weiterzugeben und anderen werdenden Müttern Mut zu machen. Jede Frau verdient eine Geburt, die von Vertrauen, Intuition und Selbstbestimmung geprägt ist.
Mein Fazit: Geburt darf wunderschön sein!
Wenn ich heute an die Geburt meines Sohnes denke, spüre ich tiefe Dankbarkeit. Sie hat mir gezeigt, dass Geburt nicht etwas ist, das “überstanden” werden muss – sondern ein kraftvoller, transformierender Prozess, den wir aktiv mitgestalten können.
Hypnobirthing ist für mich keine Technik oder ein Wunderwerk, sondern vielmehr eine Rückkehr zu dem Urvertrauen, das bereits in uns steckt. Es geht nicht darum, etwas Neues zu lernen, sondern sich zu erinnern – an die natürliche Fähigkeit unseres Körpers, Leben zu gebären, an die Kraft, die in uns schlummert, und an das tiefe Vertrauen, das wir in uns selbst und unser Baby haben dürfen. Wenn wir uns erlauben, loszulassen, in die Entspannung zu gehen und unseren Körper arbeiten zu lassen, kann Geburt wieder zu dem werden, was sie ist: ein natürlicher, intuitiver und kraftvoller Prozess. Hypnobirthing hilft uns dabei, diese innere Verbindung zu stärken, Ängste loszulassen und mit einem positiven Mindset in die Geburt zu gehen.
Es ist keine „Methode“, sondern eine innere Haltung – eine bewusste Entscheidung, Geburt nicht mit Angst und Anspannung zu begegnen, sondern mit Vertrauen, Hingabe und Freude.
deine Jessi